Interview mit dem Schulleiter Herrn Böskens
Name, Vorname, Geburtsdatum, Dienstzeit am AEG
Böskens, Wilhelm
Geb. am 19.07.1934 in Düsseldorf
Dienstzeit am AEG von 1984 bis 1997
Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie ans AEG denken?
Was mir zur ersten Frage spontan einfällt ist die Erfahrung, dass heute wie damals ehemalige Schülerinnen und Schüler stolz von ,,ihrem AEG" erzählen, wenn wir ins Gespräch kommen. Identifikation pur! Vor wenigen Wochen kam Marcel R., Abi 1991, und bat um ein Grußwort zu seiner Einladung an seine Conabiturienten zum 5. Gedenktag. Viele sind AEG!
Warum haben Sie sich seinerzeit als Schulleiter am AEG beworben?
Meine Bewerbung ergab sich aus meiner Laufbahn und den erworbenen Qualifikationen. Nach erfolgreichen Jahren am Düsseldorfer Görres-Gymnasium und Mitarbeit im Planungsgremium für die erste Düsseldorfer Gesamtschule hatte ich am Meerbusch-Gymnasium, das sich noch im Aufbau befand, die Aufgabe, Schüler, Eltern und das sehr junge Lehrerkollegium über Inhalte und Organisation der neugestalteten Oberstufe zu informieren und später als Koordinator dies umzusetzen und das erste Abitur in enger Zusammenarbeit mit Beratungslehrern und dem Schulleiter im Hinblick auf die äußere Organisation vorzubereiten. So bin ich in Verwaltungsaufgaben hineingewachsen und sah 1984 meine Bewerbung als naheliegend an.
Was war für Sie das beeindruckendste Ereignis während Ihrer Zeit als Schulleiter?
Überaus eindrucksvoll war für mich das Schuljahr 1989/90, das die unerwartete Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten brachte. Aus pädagogischer Sicht hat dieses Ereignis starken Einfluss auf die Unterrichtsgespräche in vielen Fächern genommen, das politische Interesse geweckt und Demokratieverständnis der Jugendlichen gefördert.
Worin lag für Sie in der Zeit als Schulleiter die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung war für mich ohne Zweifel der Umgang mit Gefahrensituationen durch Brandstiftung im Schulgebäude, anonyme Bombendrohungen, Verwüstung von Sportstätten oder inakzeptable Einflussnahme außerschulischer Elemente.
Was war Ihnen in Ihrer Dienstzeit besonders wichtig?
Der erzieherische Auftrag der Schule war mir besonders wichtig. Gern habe ich mich daher beim Förderverein verwendet für die Unterstützung des Unterrichts in Kunst, Musik, Theaterspiel und Sport. Hier kann der junge Mensch vielleicht eher zur Selbstfindung, zu Verantwortungs- und Wertebewusstsein, zur Haltung des Respekts kommen.
Vermissen Sie irgendetwas im Zusammenhang mit Schule in Ihrem Ruhestand?
Ja! Ich vermisse das tägliche Gespräch mit den Jugendlichen über Gott und die Welt.
Wofür haben Sie jetzt Zeit, wofür es Ihnen während Ihrer aktiven Tätigkeit als Schulleiter an Zeit mangelte?
Jetzt habe ich Zeit, meinem Interesse für Literatur nachzugehen.
Was wünschen Sie dem AEG für die Zukunft?
VIVAT, CRESCAT, FLOREAT AEG AD MULTOS FELICESQUE ANNOS